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Stand: 24.10.2023 | Lesezeit: 6 Min.

SCHUFA verkürzt Datenspeicherdauer bei Privatinsolvenz – das musst du jetzt wissen!

Was sind SCHUFA, SCHUFA-Score & Co?

DAS WICHTIGSTE VORAB

  • Die SCHUFA-Daten nach einer Privatinsolvenz werden ab sofort nicht mehr für 3 Jahre, sondern nur noch für 6 Monate gespeichert. Der Stichtag ist der 28.3.2023.
  • Die SCHUFA reagiert damit auf ein bevorstehendes Urteil des EuGH, in dem es um dem Umgang mit Daten und Datenspeicherung geht.
  • Vorteil für restschuldbefreite Verbraucher & Selbstständige: Der Zugang zum normalen Wirtschaftsleben wird damit erleichtert. Betroffene Verbraucher werden automatisch an die geänderte Dauer angepasst und müssen selbst nicht handeln.

Paukenschlag für restschuldbefreite Verbraucher und Selbstständige: Die SCHUFA verkürzt die Dauer der Datenspeicherung nach einer Privatinsolvenz. Das bedeutet, dass betroffene Deutsche schneller wieder auf die Beine kommen und ihre finanzielle Freiheit zurückgewinnen können. In diesem Artikel erklären wir die Hintergründe und erläutern, warum die SCHUFA oft so eine große Rolle spielt für Schuldner.

Die SCHUFA (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist ein deutsches Unternehmen, das Informationen über die Kreditwürdigkeit von Verbrauchern bzw. Selbstständigen sammelt und speichert. Diese Informationen werden von Banken und anderen Kreditgebern genutzt, um die Bonität von potenziellen Kunden zu prüfen.

All diese Daten dienen dazu, die Wahrscheinlichkeit abzuschätzen, mit der eine Person ihre finanziellen Verpflichtungen erfüllen kann und wird. Auch eine abgeschlossene Privatinsolvenz wird beispielsweise darin vermerkt und für einen bestimmten Zeitraum gespeichert.

Gut zu wissen: Was ist eine Auskunftei?
Auskunfteien sind Unternehmen, die Informationen über die Kreditwürdigkeit von Personen und Unternehmen sammeln und bereitstellen. Einige der bekanntesten Auskunfteien in Deutschland sind die Schufa, die Crif Bürgel, Creditreform Boniversum und arvato Infoscore.

Was ist Bonität einfach erklärt?

Wenn es um Kredite geht, bezieht sich die Bonität darauf, ob der Kreditnehmer in der Lage ist, den Kredit zurückzuzahlen. Bei der Bonitätsprüfung untersuchen Kreditgeber (z.B. Banken) daher die finanzielle Situation des Antragstellers (z.B. Verbraucher), um festzustellen, ob er den beantragten Kredit tatsächlich zurückzahlen kann.

Kostenlose Erstberatung

Was ist der SCHUFA-Score?

Der SCHUFA -Score ist ein Wert, der die Wahrscheinlichkeit angibt, mit der eine Person ihre finanziellen Verpflichtungen erfüllen wird. Der SCHUFA -Score wird von der SCHUFA selbst erstellt und spiegelt gewissermaßen die Bonität wider. Er basiert auf verschiedenen Faktoren: Dazu gehören zum Beispiel Angaben zu laufenden Krediten, Kreditkarten, Handyverträgen, Leasingverträgen, nicht bezahlten Rechnungen, Mahnbescheiden bzw.  Vollstreckungsmaßnahmen.

Der Score reicht von 0 bis 100 Prozent: Je höher der Wert, desto geringer wird das Ausfallrisiko eingeschätzt – also desto besser für dich. Der Score wird von Banken und anderen Kreditgebern genutzt, um die Kreditwürdigkeit von potenziellen Kunden zu prüfen und Kreditentscheidungen zu treffen.

Kostenlos den SCHUFA-Score abfragen – so geht’s!
Bei der SCHUFA lässt sich online eine kostenlose Datenkopie beantragen, die dir einen Überblick über die gespeicherten Daten bei der SCHUFA gibt. Die Datenkopie erhältst du nach einigen Tagen postalisch.

SCHUFA -Score Tabelle: Welcher Wert ist gut?

SCHUFA-ScoreBedeutung

> 97,5 %  

95 – 97,5 %          

90 – 95 %              

80 – 90 %              

50 – 80 %              

< 50 %    

Sehr geringes Risiko eines Kreditausfalls

Geringes bis überschaubares Risiko

Zufriedenstellendes bis erhöhtes Risiko

Deutlich erhöhtes Risiko

sehr hohes Risiko

sehr kritisches Risiko

Lesetipp: Schuldnerberatung: Definition, Ablauf & Co
Im verlinkten Ratgeber erklären wir, was eine Schuldnerberatung genau ist, wie sie abläuft und wie sie dir bei der Schuldensanierung helfen kann.

Neue SCHUFA-Regelung 2023: Wie lange speichert die SCHUFA meine Daten nach der Privatinsolvenz?

Bisher 3 Jahre im persönlichen SCHUFA-Profil hinterlegt, jetzt nur noch 6 Monate: Die SCHUFA kündigte an, dass sich die Speicherdauer der persönlichen Daten nach der privaten Insolvenz deutlich verkürzt. Als Stichtag wird in der Pressemitteilung der SCHUFA der 28.3.2023 angegeben.

Gute Neuigkeiten also für Verbraucher: Wer eine Privatinsolvenz durchlaufen hat, kann nun schneller wieder am wirtschaftlichen Leben teilnehmen. Anstatt nach 3 Jahren löscht die SCHUFA nun bereits nach 6 Monaten die Eintragungen zur Restschuldbefreiung. Sanierte Schuldner können nun beispielsweise bereits nach einem halben Jahr wieder Kredite zu besseren Konditionen aufnehmen. Betroffene müssen sich um nichts kümmern: Die Umstellung erfolgt automatisch.

„Die Restschuldbefreiung soll es dem redlichen Schuldner ja ermöglichen, rasch wieder am Wirtschaftsleben teilzunehmen. Und auch für die beteiligten Unternehmen lässt die Löschung der Daten Vorteile erwarten, da nach Erteilung der Restschuldbefreiung in der Regel geordnete wirtschaftliche Verhältnisse bei den Begünstigten vorliegen.“

– Dr. David Hoeflmayr, Geschäftsführer von SCHULDLOS, in „SCHUFA löscht ihre Daten schneller“ auf unternehmeredition.de

Warum verkürzt die SCHUFA 2023 die Datenspeicherung?

Vermutet wird, dass die SCHUFA mit der Umstellung auf ein bevorstehendes Gerichtsurteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) reagiert. Dort geht es unter anderem darum, wie Auskunfteien in Deutschland (z.B. Schufa) in Zukunft mit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) umgehen müssen.

Kostenlose Erstberatung

Häufige Fragen zu SCHUFA und Schulden

Wie kann ich meine SCHUFA -Scores verbessern?

Eine Möglichkeit, um die SCHUFA-Scores zu verbessern, besteht darin, offene Rechnungen rechtzeitig zu begleichen und vorhandene Kredite pünktlich zurückzuzahlen. Auch eine Reduzierung der bestehenden Kreditverpflichtungen kann sich positiv auf die SCHUFA-Scores auswirken.

Was sind die Folgen einer schlechten SCHUFA?

Eine schlechte SCHUFA kann dazu führen, dass man Schwierigkeiten hat, einen Kredit zu bekommen oder höhere Zinsen zahlen muss. Auch bei der Wohnungssuche oder bei der Beantragung eines Mobilfunkvertrags kann eine schlechte SCHUFA hinderlich sein.

Wie beantrage ich einen Kredit trotz schlechter SCHUFA?

Es gibt Kreditgeber, die auch Kredite an Verbraucher mit schlechter SCHUFA vergeben. Allerdings sind die Zinsen in der Regel höher als bei Krediten mit guter Bonität.

Was geht alles in die SCHUFA?
In der SCHUFA-Datenbank werden eine Vielzahl von Informationen über Verbraucher gespeichert, darunter:
  • persönliche Daten wie Name, Adresse, Geburtsdatum und Ausweisnummer
  • Informationen zu aktuellen und vergangenen Kreditverträgen, Darlehen, Konten und Kreditkarten
  • Informationen zu Zahlungsverzögerungen, Zahlungsausfällen oder Inkasso-Forderungen
  • Informationen zu Insolvenzen, Privatinsolvenzen oder Vermögensauskünften
  • Informationen zu Anfragen bei anderen Kreditgebern oder Auskunfteien
  • Etc.
Wie kann ich meine Schulden loswerden?

Um Schulden loszuwerden, sollte man als Erstes einen Überblick über die bestehenden Schulden und die monatlichen Einnahmen und Ausgaben verschaffen. Anschließend kann man mit den Gläubigern verhandeln und gegebenenfalls eine Umschuldung oder einen Vergleich anstreben. Staatlich anerkannte Schuldnerberatungen wie SCHULDLOS helfen dir dabei und übernehmen ggf. einzelne Schritte für dich.